Corona-Jahr 2021 - wo stehen wir und wie geht es weiter?

05. Dezember 2021

Petra Hinkl ist nicht nur Vorsitzende des SPD Ortsvereins Heilsbronn, sondern auch stellvertretende Kreisvorsitzende und frisch gewählte stellvertretende Bezirksvorsitzende. In diesen Funktionen kommt sie mit vielen Menschen in der Partei zusammen. Als Stadträtin in Heilsbronn und Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag vertritt sie die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern und beschäftigt sich intensiv mit den kommunalen Themen.

Die vergangenen Monate waren für uns alle sehr anstrengend und einschränkend durch die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Wie schätzt Du die Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger ein?

Stimmt, wir alle mussten uns einschränken und mit ständig neuen Regelungen zurecht kommen. Manche haben uns sofort überzeugt, andere mussten wir uns "erarbeiten". Doch auch wenn uns das alle getroffen hat, meine ich das insbesondere Kinder und Jugendliche mit ihren Familien und Seniorinnen und Senioren unter den Regelungen zu leiden hatten. Notbetreuung in Kindertagesstätten und Homeschooling forderten von den Eltern ein vielfaches Mehr an Betreuung zu Hause, oft auch noch neben dem eigenen Homeoffice. Darüber hinaus gab es keine Turnstunden und Handball- oder Fußballtrainings, keine Orchesterproben, keine Treffen der Jugendgruppen der Vereine... die Liste kann beliebig erweitert werden. Wir wissen wie wichtig für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen die Gleichaltrigen sind. Gerade das Treffen mit Freunden, das gemeinsame Spielen und Unterwegssein, - ohne Begleitung von Erwachsenen - kam deutlich zu kurz. Viele ältere Menschen leben alleine, weil der Ehemann, die Ehefrau schon verstorben ist. In der Pandemie kamen für sie wichtige Treffpunkte zum erliegen: die Veranstaltungen in den Vereinen oder Kirchengemeinden fielen aus, Cafés und Gasthäuser waren lange geschlossen, der Besuch im Familienkreis eingeschränkt. Digitale Treffen sind für viele von ihnen keine Alternative, da diese Formen fremd sind und der Zugang schwierig ist.

Wir sind noch nicht durch mit der Pandemie, aber dennoch die Frage: Wo siehst du Handlungsbedarf, was können wir hier in Heilsbronn tun?

Ich denke uns stehen noch schwierige Wochen in diesem Winter bevor, aber irgendwann im Laufe des Frühjahrs wird es besser werden. Nach wie vor hoffe ich, dass sich noch mehr Menschen von der Impfung überzeugen lassen. Eine höhere Impfquote und Kontaktbeschränkungen in den nächsten Wochen werden uns helfen die Pandemie zurück zu drängen. Sobald als möglich sollten wir alles dafür tun, um wieder miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam etwas zu erleben. Sowohl die Stadt als auch die Vereine haben für 2022 wie üblich Veranstaltungen und Feste geplant. Und was noch wichtiger ist: das was wir Alltag nennen, die regelmäßigen Freizeit- und Sportangebote, das Schwätzchen beim Einkaufen, helfen zurück in die Normalität und das Miteinander. Außerdem ist für mich deutlich geworden, dass wir in Heilsbronn deutlich mehr in digitale Angebote investieren müssen: Bürgersprechstunden oder Bürgerversammlungen wären so auch in der Zeit von Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsverboten eine Möglichkeit gewesen um im Gespräch zu bleiben. Dieses Thema müssen wir im Stadtrat angehen.

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